Fernstudium zur Journalistin (FJS)

Zum Jahresende habe ich mich selbst belohnt und erfolgreich das Fernstudium zur Journalistin an der Freien Journalistenschule Berlin abgeschlossen. Wieso es sechs Jahre gedauert hat und was ich auf diesem Weg gelernt habe.

Im Herbst 2017 ahnte ich, dass das Förderprojekt HD Campus – baden-württembergisches Hochschulfernsehen – im Frühjahr 2020 enden würde und damit zwei Drittel meines Arbeitsvertrags. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit Studierenden für den Hochschulsender GLFtv in 15 Jahren etwa 230 Livesendungen ins Internet gestreamt und 49 Magazinsendungen für den Kabelkanal von HD Campus produziert.

Bei HD Campus hatte ich zahlreiche Workshops mit Expert*innen aus der Praxis organisiert und selbst daran teilgenommen, doch in meinem Lebenslauf stand lediglich, dass ich Medieninformatik studiert hatte. Ich überlegte, wie ich das Wissen, das ich mir im Beruf angeeignet hatte, vertiefen und für künftige Arbeitgeber belegen konnte.

Im ersten Jahr kam ich mit dem Journalismus-Fernstudium zügig voran, und dann kam alles ganz anders

💡 2018: Im Modul „Medienproduktion für das Social Web“ entdeckte ich Dirk von Gehlen, damals Leiter Social Media und Innovation bei der Süddeutschen Zeitung, und abonnierte seine „Digitalen Notizen“. Bald fragte ich mich, was man wohl können bzw. lernen müsse, um Leiter für Innovation zu sein. Nachdem ich drei Jahre lang seinen Newsletter gelesen hatte, bekam ich allmählich eine Ahnung 🤓

👩🏼‍💻 2019 vertrat ich zwei Kolleginnen in der journalistischen Ausbildungsredaktion uniCROSS im Medienzentrum der Unibibliothek Freiburg, in deren Räumlichkeiten sich die Landesredaktion von HD Campus befand, und arbeitete nahezu Vollzeit in drei Teilzeitverträgen an zwei Hochschulen.

🦠 2020 kam die Corona-Pandemie. Ich las viel zu Blended Learning und Agilem Lernen, erstellte für meine Kurse Videotutorials und schrieb einen semesterbegleitenden Newsletter.

👩‍🎓 2021 entdeckte ich zufällig auf Instagram den interdisziplinären und berufsbegleitenden Masterstudiengang ZukunftsDesign an der Hochschule Coburg. Ich bewarb mich sofort und erzählte es erst anschließend meiner Familie 😅

Was habe ich durch die Journalismus-Ausbildung über mich selbst erfahren?

  1. Ich habe mehr Freude daran, Studierende zu coachen und Konzepte zu entwickeln, als selbst im Journalismus tätig zu sein. Das Handwerkszeug benötige ich trotzdem und konnte es vertiefen.

  2. Rückblickend ist es immer wieder faszinierend zu erkennen, dass der Weg, den ich schlussendlich gegangen bin, von den Fragen abhing, die ich mir unterwegs gestellt habe.

  3. Auch wenn manches wie ein Umweg aussieht und ich zwischendurch viel Geduld und Durchhaltevermögen aufbringen musste, vervollständigt sich das Puzzle mit der Zeit und auf einmal passen alle Teile zusammen.

🔜 Für das kommende Jahr wünsche ich mir selbst viel Energie für die Abschlussarbeit im Masterstudium 😊

✨ Allen, denen ich auf meinem Weg begegnet bin, wünsche ich alles Gute und eine Prise Neugier für 2024.

Titelfoto: Jörg Blum