Drei Jahre habe ich berufsbegleitend an der Hochschule Coburg studiert. In meiner Masterarbeit habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wie KünstlicheIntelligenz als Werkzeug für Perspektivenreichtum im Journalismus eingesetzt werden kann.
Am Beispiel der journalistischen Ausbildungsredaktion uniCROSS im Medienzentrum der Unibibliothek Albert-Ludwigs-Universität Freiburg habe ich einen Chatbot trainiert, der Themen aus der Perspektive von sechs studentischen Personas analysiert.
Medien haben in Demokratien eine Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Digitale Medien, soziale Netzwerke und künstliche Intelligenz haben die Art und Weise, wie Nachrichten verbreitet und konsumiert werden, stark verändert.
Aufmerksamkeitsökonomie und Algorithmen haben dazu geführt, dass Informationen, die uns erreichen, häufig verkürzt, emotional aufgeladen oder schlicht falsch sind. Dabei sind Akteure in Politik und Medien häufig selbst Teil des Problems, indem sie polarisierende Narrative verbreiten.
Befürworter*innen des Konstruktiven Journalismus plädieren für mehr Lösungsorientierung, Perspektivenreichtum und konstruktiven Dialog, um Nachrichtenvermeidung, Politikverdrossenheit und der zunehmenden Diversifizierung der deutschen Gesellschaft zu begegnen.
Meine Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Zusammenarbeit von Mensch und künstlicher Intelligenz helfen kann, im Journalismus perspektivenreicher zu berichten.
Mithilfe von Personas und dem Navigator für Perspektivenvielfalt, einem ChatGPT-Chatbot, zeige ich, wie Journalist*innen dabei unterstützt werden können, Perspektiven einzunehmen, die nicht ihre eigenen sind. Die Ergebnisse finden Eingang in journalistische Themen und Formate.